Oberstufenkurse der Adam-von-Trott-Schule zu Besuch bei Büchner in Goddelau

„Man muss die Menschheit lieben, um in das eigentümliche Wesen jedes einzudringen, es darf einem keiner zu gering sein, keiner zu hässlich sein, erst dann kann man sie verstehen.“

Dieses Zitat Georg Büchners aus der Erzählung „Lenz“ zählt zu den bekanntesten Worten des Schriftstellers und Arztes.

Es zeigt, wie sehr er sich mit den gesellschaftlichen Zuständen seiner Zeit auseinandergesetzt hat. Dabei ging es ihm um gelebte Menschlichkeit, die vor dem Hintergrund der ungleichen Chancen und Lebensbedingungen „der einfachen Leute“ für ihn wesentlich war.

Georg Büchner wurde in Goddelau/Riedstadt in der Nähe von Darmstadt 1813 geboren. Als Sohn des angesehenen Stadtarztes wuchs er in Darmstadt auf, genoss eine hervorragende Schulbildung und begann sehr früh, sich schriftstellerisch zu betätigen. Durch die Berufserfahrungen seines Vaters beschäftigt sich bereits der jugendliche Büchner mit Erscheinungsformen krankhaften Verhaltens. Die Figuren in seinen Dramen und Erzählungen zeigen erstmals auf, wie sehr der Mensch durch seine Lebensumstände geprägt wird und an ihnen zerbrechen kann. Eine Figur, die das besonders deutlich macht, ist WOYZECK. Das Dramenfragment erscheint posthum erst 1879 nach dem frühen Tod des Schriftstellers im Jahre 1837.

Die Werke Büchners sind im Literaturkanon des Deutschunterrichts der Oberstufe in Hessen abiturrelevant. Die Deutschkurse der Jahrgangsstufe 12 der Adam-von-Trott-Schule in Sontra besuchten das „Büchner-Haus“ in Goddelau/Riedstadt, um sich mit diesem besonderen hessischen Schriftsteller intensiv auseinanderzusetzen. Nach einem fachkundigen Vortrag über das Leben und Werk Büchners konnten die Schülerinnen und Schüler beim Lesen Büchners Briefe an seine Familie einen Einblick gewinnen in seine „besondere“ Radikalität.

Die Lernenden waren beeindruckt, dass Büchner bis zu seinem frühen Tod mit nur 23 Jahren so viel Engagement und Produktivität gezeigt hat. Vor allem aber, dass er dabei bereit war, ein hohes persönliches Risiko einzugehen.

Nicht zuletzt deshalb ist der bedeutendste Literaturpreis in Deutschland nach ihm benannt. Der Georg-Büchner-Preis wird seit 1951 von der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vergeben.

Einen weiteren außerschulischen Lernort bietet das „Junge Theater“ Göttingen, das im April wieder das Stück „Woyzeck“ auf der Bühne für ein junges Publikum aufführen wird.

Diese Aufführung werden die Deutschkurse besuchen.

Herr Bode, Herr Dr. Loch, Frau Dürholt

Lehrkräfte für das Fach Deutsch an der AvT

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