So nicht etwa die Äußerungen der Oberstufenschüler nach dem Besuch der GRIMMWELT in Kassel, sondern ein Zitat aus dem Wörterbuch der Brüder Grimm.
Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, die zeitlebens die Deutsche Sprache untersuchten, erklärten, dass das Wort ‚krass‘ soviel heißt wie ‚plump‘, ‚fürchterlich‘, ‚schrecklich‘ und auch ‚grob‘. Ganz anders ist aber die GRIMMWELT, sie ist eine Erlebniswelt, die das Leben und Wirken der Brüder Grimm sehr anschaulich darstellt. Schulklassen können sich mithilfe der ‚Reisebegleiter‘, das sind Arbeitshefte für unterschiedliche Altersstufen, selbstständig die einzelnen Stationen erschließen.
Zunächst aber führte die Schauspielerin Andrea C. Ortolano die QII mit ihren Lehrkräften Dürholt und Raczek interessant und unterhaltsam durch einige Bereiche der GRIMMWELT.
Im Vordergrund stand die Arbeit der Brüder an ihrem Lebenswerk, dem Deutschen Wörterbuch. Dies erstellten sie mit Unterstützung eines großen Netzwerks an ‚Mitsammlern‘ von Begriffen und deren Bedeutungen. Dazu legten sie eine sogenannte ‚Zettelwirtschaft‘ eine Sammlung von Notizen an, die sie zum Wörterbuch zusammengetragen haben. Bis zum Ende ihres Lebens kamen sie bis zum Buchstaben ‚F‘ und hatten bis dahin 55000 Wörter akribisch beschrieben. Die Schüler*innen waren nicht nur von der Arbeitsweise begeistert, sondern auch von den weiteren Interessensgebieten der beiden. Sie waren politisch aktiv, beherrschten mehrere Sprachen, waren Universitätsprofessoren in Göttingen und Berlin, blieben aber immer eng verbunden mit ihrer hessischen Heimat.
Heimisch fühlten sich die Schüler*innen dann auch, als es schließlich um die Märchensammlung der Brüder Grimm ging, aber auch hier gab es ‚Neuigkeiten‘. Frau Ortolano, die seit Jahren in Nordhessen als Märchenerzählerin in der Grimmheimat unterwegs ist, eröffnete andere Interpretationen traditioneller Märchen.
Die weltweite Verbreitung der Kinder- und Hausmärchen wird deutlich durch eine große Anzahl an Übersetzungen in unterschiedliche Sprachen. In einem Erzählraum konnten die Schüler*innen Märchenauszüge in verschiedenen Sprachen hören.
Im Anschluss an die Führung, die für alle Schüler*innen kurzweilig und lebendig war, nutzten sie noch einmal die Gelegenheit zu einem vertiefenden Rundgang mit ihrem ‚Reisebegleiter‘.
Die moderne und vielseitige Gestaltung der GRIMMWELT, war eben alles andere als ‚krass‘, sondern, so die Schüler*innen, „ein schönes Erlebnis“.
Petra Dürholt
(Deutschlehrerin des Leistungskurs Deutsch der Jahrgangsstufe 12)